Gordon Setter – Hunde der Extra-Klasse

Im Jahre 1800 wurde mit der Zucht dieser schwarzen seidenglänzenden Hunde auf Gordon-Castle, Schottland, begonnen. Verbürgt scheint, dass der Herzog von Gordon in Banffshire, Schottland, mit der Herauszüchtung dieser jüngsten Setterrasse Anfang des 19. Jahrhunderts begann, weil er für die Jagd in dem durch Moore und Felsen schwierigen Gelände seiner Heimat einen robusten, kraftvollen Hund benötigte, der weniger schnell, doch dafür vielseitiger als seine beiden Vettern und auch für die Schweißarbeit geeignet sein sollte.

Graf Alexander soll für sein Zuchtprogramm auf Gordon-Castle auch eine schottische Colliehündin verwendet haben. Ebenso wird vermutet, dass der Gordon-Setter auch einen Spritzer Bloodhound-Blut mitbekommen hat, worauf sein kräftiges Gebäude, sein starker Knochenbau sowie der schwere Kopf und die tiefe Belefzung zurückgeführt werden wie auch seine besondere Eignung für Nachsuchen im praktischen Jagdgebrauch. Lord Rosslyn soll solche Kreuzungen durchgeführt haben, um die Feinnasigkeit der Rasse zu erhöhen. Außerdem soll gelegentlich mit Pointern gekreuzt worden sein, die ja als Rasse noch viel älter sind als die Setter, was seine sehr schöne Haltung beim Vorstehen wie die Sekundierveranlagung gefestigt haben mag.

Der Setter selbst wird schon im 16. Jahrhundert erwähnt. Die Gründung des ersten englischen Gordon-Setter-Clubs erfolgte im Jahre 1890. Nach Deutschland gelangten die ersten Gordon-Setter etwa um 1900.

Der Gordon Setter zeichnet sich durch ein äußerst sanftes und gutmütiges, anhängliches, anschmiegsames und menschenbezogenes Naturell sowie starkes Bewegungsbedürfnis aus. Von allen 3 Setterrassen ist er der ruhigste und ausgeglichenste. Würdevoll und souverän in seinem Auftreten, kaum wild und ungestüm. Fremden gegenüber neigt er zur Zurückhaltung. Er braucht viel Menschenkontakt und persönliche Ansprache, sonst verkümmert er. Im Haus ist er ein ruhiger und angenehmer Hund von großer Anpassungsfähigkeit. Der Gordon ist sehr sozial, genießt das Zusammensein mit dem Menschen, seine außergewöhnliche Bindung und Liebe zu Kindern ist unübertroffen. Gleichwohl ist er ein “Vollblutjagdhund”, der eine klare und präzise Ansprache erwartet.

Der Welpe begreift schnell, was von ihm erwartet wird, doch er darf nie mit Härte erzogen werden, denn das macht ihn stur und lernunwillig. Dennoch darf man nie außer Acht lassen, dass er im Grunde seines Wesens ein passionierter Vollblutjagdhund ist. Gerühmt werden seine Ausdauer und sein Durchhaltevermögen beim jagdlichen Einsatz. Das kühle Nass ist das Element, was ihn magisch anzieht. Er schwimmt gern und gut und stürzt sich auch bei Kälte noch in die Fluten. Ein Gordon Setter arbeitet bei der Jagd etwas langsamer und bedächtiger als seine Verwandten und sucht etwas weniger weit, dafür jedoch zäh und ausdauernd. Er apportiert sicher und gern. Das Vorstehen und „Setzen“ (Setter!) ist angeboren.